Mittelalterliches Meisterwerk
Kloster Großcomburg ist ein Denkmal von europäischem Rang. In der Stiftskirche St. Nikolaus können die Besucherinnen und Besucher zwei seltene, mittelalterliche Kunstschätze bewundern: den Radleuchter und das Antependium. Der Leuchter war für den Auftraggeber Abt Hartwig ein Bild vom Paradies. Schon seine Ausmaße beeindrucken: Die Lichtkrone mit ihren 48 Kerzen hat einen Durchmesser von 5 Metern und einen Umfang von 16 Metern. Die zwölf Türme des Leuchters sind knapp einen Meter hoch. Obwohl er beim Gottesdienst seit jeher nur aus der Distanz zu sehen ist, wurde der Radleuchter äußerst detailreich verziert: Er ist reich geschmückt mit Ornamenten, Figuren und Reliefs. Im mittelalterlichen Geist lässt es sich als ein Bild des „Himmlischen Jerusalems“ lesen. Bald besteht wieder eine besondere Gelegenheit, den berühmten Radleuchter zu betrachten, denn an Ostern wird er im Rahmen des Gottesdiensts zum Entzünden der Kerzen herabgelassen.
Vergoldeter Altarvorsatz
Das Antependium ist ein weiterer Höhepunkt des Klosters und ebenso eine Rarität. Der vergoldete Altarvorsatz stammt – wie der große Radleuchter – aus dem Hochmittelalter, genauer aus der Zeit zwischen 1130 und 1140. Der Altarvorsatz besteht aus Kupfertafeln, auf denen Figuren der Apostel und Christi eingearbeitet sind. Sie sind bis in feinste Details der Gesichter, Haare und Falten ausgearbeitet. Die Blechtafeln wurden anschließend vergoldet. Zwischen den Bildfeldern leuchten farbige Emailbänder. Seit Dienstag, 1. April, finden wieder Führungen auf der Großcomburg statt. In diesem Monat besteht an unterschiedlichen Tagen Gelegenheit, die Stiftskirche zu entdecken. Alle Führungstermine sind online unter www.kloster-grosscomburg.de zu finden.
Zeitreise über dem Kochertal
Kloster Großcomburg ist schon von Weitem zu sehen, denn das einstige Benediktinerkloster und spätere Chorherrenstift liegt auf einer Anhöhe über dem Kochertal. Unter Abt Hartwig erlebte es im 12. Jahrhundert seine erste Blütezeit. Für die Besucherinnen und Besucher beginnt die Zeitreise bereits mit dem ersten Schritt auf das Klostergelände. Ihr Weg führt sie vom barockisierten Zwingertor zum romanischen Torbau mit der Michaelskapelle, zur barocken Dekanei und weiter zur romanischen Erhardskapelle. Von hier aus ist es nicht weit zur Stiftskirche St. Nikolaus: Sie zählt zu den Höhepunkten der Anlage. Der Würzburger Baumeister Joseph Greising erneuerte sie zwischen 1706 und 1715 – dafür ließ er die ursprüngliche Kirche abreißen. Die drei romanischen Türme integrierte er jedoch in den barocken Neubau.
Service und Information
Kloster Großcomburg
Öffnungszeiten
Eine Besichtigung der Stiftskirche St. Nikolaus ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Das Klosterareal und die Wehrgänge sind tagsüber frei zugänglich.
Klassische Klosterführung
Dienstag, 8. April 13.00, 14.00 und 15.00 Uhr
Mittwoch, 9. April 11.00 und 13.00 Uhr
Donnerstag, 10. April 13.00, 14.00 und 15.00 Uhr
Freitag, 11. April 11.00, 13.00, 14.00 und 15.00 Uhr
Samstag, 12. April 14.00 und 15.00 Uhr
Sonntag, 13. April 14.00 und 15.00 Uhr
Donnerstag, 17. April 14.00 und 15.00 Uhr
Sonntag, 27. April 14.00 und 15.00 Uhr
Preis
Erwachsene 5,00 €
Ermäßigte 2,50 €
Familien 12,50 €
Kontakt
Kloster Großcomburg
Comburg 5
74523 Schwäbisch Hall
info@kloster-grosscomburg.de