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Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Kommen. Staunen. Geniessen.

Von Protest, Aufruhr und UngehorsamWiderstand

Kloster Alpirsbach, Schlussstein

Zeitenwende: Bauernkrieg

Der „Aufstand des gemeinen Mannes“ war die Folge von schwierigen Lebensbedingungen. Der Konflikt eskalierte und führte zu Plünderungen von Klöstern und Burgen. Doch die Aufständischen wurden schnell besiegt, Todesurteile und harte Strafen folgten.

Kloster Schussenried

Der Abt muss fliehen

Die Bauern wandten sich gegen das mächtige Kloster Schussenried. Es wurde verwüstet und geplündert , entging jedoch der Zerstörung.

Blick von oben in den Innenhof des Kreuzgangs, Richtung Brunnenhaus

Wohlhabendes Kloster im Fokus

Der Abt berichtet, dass das Volk „viel Schaden getan“ habe, allerdings wurde der Kirchenschatz und ein Teil des Weins nach Tübingen gerettet.

Kloster Maulbronn, Klausur mit Friedenslinde

Jäcklein Rohrbach als Retter?

Der berüchtigte Bauernführer – er hatte die sogenannte Weinsberger Bluttat zu verantworten – setzte sich für den Erhalt des Klosters ein.

Residenzschloss Mergentheim, Aussenansicht

Organisation eines Aufruhrs

Anführer wählen, Wachdienst einteilen, Beratungen im Bauernlandtag: Die Aufständischen gaben sich selbst eine Ordnung.

Kloster Alpirsbach, Luftaufnahme

Schuld und Strafe

Die Bauern weigerten sich, den Zehnten zu zahlen. Schließlich plünderten sie das Kloster. Zur Strafe mussten sie Entschädigung zahlen.

Luftansicht der gesamten Burganlage Rötteln mit Lörrach im Hintergrund

Folgen des Aufstands

Nach den Unruhen suchten Reitertrupps des Markgrafen nach Beteiligten. Noch 1526 wurden Todesurteile vollstreckt.

Bewaffnete Bauern, zeitgenössischer Holzschnitt

Unruhige Zeiten

Dem Kloster in höchster Blüte brachte der Bauernkrieg Zerstörung – ausgelöst durch wirtschaftliche, soziale und religiöse Faktoren.


Kloster Schussenried, Statue im Bibliothekssaal

Wandel und Widerstand

Änderungen und Neuerungen im Machtgefüge gingen teils mit Widerstand gegen die geplanten Reformen einher. Manchmal entstand sogar eine machtvolle Gegenreformation, um alte Verhältnisse wieder zu etablieren.

Porträt Sibylla Augusta

Wenig Toleranz

Eine freie Ausübung der Religion war nicht selbstverständlich. Markgräfin Sibylla Augusta schränkte die Rechte der Protestanten ein.

Bildnis

Folgen des Widerstands

Nach gescheiterten Versuchen, Heidelberg zu rekatholisieren, verlegte der Kurfürst seine Residenz nach Mannheim und baute dort neu.

Johann Jakob Moser

Ein Staatsrechtler wird bestraft

Ohne Anklage und Prozess für fünf Jahre in Haft – den Widerstand der Landstände gegen herzogliche Pläne musste deren Berater büßen.

Bildnis Friedrichs I., wie er Württemberg zum Königreich ausruft

Auch Fürsten protestieren

Die Säkularisation brachte die Fürstpropstei Ellwangen unter württembergische Herrschaft. Der Fürstprobst protestierte – ohne Erfolg.

Farbige Ansicht zeigt Mergentheim mit Schloss, Kirchen und Stadtmauer, im Vordergrund den Fluss Tauber

Gegen die neue Herrschaft

1809 erhob sich die Bevölkerung, um gegen die Zwangsrekrutierung des neuen Landesherrn zu protestieren. Der Aufstand endete blutig.

Kloster Schöntal, Heiliges Grab in der Klosterkirche an Karfreitag

Mittel der Gegenreformation

Der Tod Christi wurde den Katholiken dramatisch vor Augen geführt, um sich von den bildfernen Protestanten abzugrenzen.


Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Figur im Schlossgarten

Demokratisch, liberal, radikal?

Gegen die Fürstenherrschaft und für die Souveränität des Volkes erhoben sich 1848/49 die Menschen auch in Baden und scheiterten zunächst. Das Ende der Monarchie kam 1918, der Volksstaat Württemberg wurde ausgerufen, der König dankte ab.

Residenzschloss Rastatt, Blick in die Erinnerungsstätte

Deutsche Freiheitsbewegungen

Das Schloss als Schauplatz der badischen Revolution von 1848/49: Hauptquartier und Ort des Standgerichts.

Kloster und Schloss Bebenhausen, Gemälde einer Festinjagd

Vorrecht des Adels

Die Jagd wurde noch im 19. Jahrhundert groß gefeiert. Das Privileg wurde erst als Folge der Revolution von 1848/49 abgeschafft.

Barockschloss Mannheim, Historische Aussenansicht

Ziel der Unruhen

Nach Ausrufen der Räterepublik im Jahr 1919 stürmten Demonstranten das Schloss, verwüsteten es und befreiten Gefangene.

Humanistenklasse in der Schule Schloss Salem

Der letzte Kanzler

Der Prinz war nur für fünf Wochen Reichskanzler. Dann verkündete er die Abdankung des Kaisers und übergab die Regierung an Friedrich Ebert.

Schloss Schwetzingen, Motiv auf einer Postkarte etwa um 1900

Residenz wird umgenutzt

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es still in der einst glanzvollen Residenz. Sie diente der Verwaltung oder als Lazarett und Blindeninstitut.


Kloster Ochsenhausen, Detail in der Klosterkirche

Menschen im Widerstand

Aus welchen Gründen leisten Menschen Widerstand? Gezwungenermaßen? Aus Ablehnung gegen aktuelle Entwicklungen? Aus einer gegensätzlichen Geisteshaltung heraus? Wird gewaltlos protestiert oder das Leben aufs Spiel gesetzt? Es gibt vielfältige Gründe!

Kloster Schöntal, Grab von Götz von Berlichingen

Ein interessanter Charakter

Den kämpferischen Adeligen wählten die Aufständischen im Bauernkrieg zu ihrem Anführer – war er es freiwillig oder wider Willen?

Links das Mühlsteinwappen des Abtes Laurentius Autenrieth und rechts das Lorcher Klosterwappen

Vergeblicher Widerstand

Der letzte katholische Abt widersetzte sich der Reformation, die sein einstiger Förderer Herzog Ulrich von Württemberg einführte.

Schloss Solitude, Porträt von Friedrich Schiller

Flucht in die Freiheit

Der Schüler der „Hohen Karlsschule“ war ein Freigeist und litt unter dem Drill: Nach Haft und Schreibverbot floh er vom Hof des Herzogs.

Georg Herwegh

Schriftsteller und Revolutionär

Der Publizist studierte Theologie und Jura. Er desertierte aus dem Militärdienst und beteiligte sich an der Badischen Revolution.

Ottomar Domnick und Willi Baumeister vor einem Werk von Hans Hartung

Kunst trotz Verbot

Seine Bilder galten in der NS-Zeit als „entartet“ und wurden aus Museen entfernt. Er durfte weder lehren noch künstlerisch arbeiten.

Residenzschloss Mergentheim, Ausstellung Jüdisches Leben

Jüdischer Journalist

Felix Fechenbach engagierte sich als Politiker und Autor schon früh gegen den Nationalsozialismus. Er wurde im Jahr 1933 ermordet.